
Dagmar Kumbier
Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin (TP) und Geisteswissenschaftlerin (M.A.). Gründerin und Leiterin des Instituts für Integrative Teilearbeit (IfiT) in Hamburg. Niedergelassen in eigener Praxis. Jeweils mehrere Jahre in Paarberatungsstellen, als Mitarbeiterin von Prof. F. Schulz von Thun an der Universität Hamburg und als Psychotherapeutin in Kliniken tätig (Schwerpunkt Traumatherapie). Supervisorin und Lehrtherapeutin in der Ausbildung Psychologischer Psychotherapeuten; Lehrtrainerin am Schulz-von-Thun-Institut; Selbsterfahrungsleiterin und Supervisorin für Integrative IfS (IIfS Institute Heidelberg und München); akkreditierte Supervisorin der Psychotherapeutenkammer Hamburg; Fachbuchautorin bei Klett-Cotta, Vandenhoeck & Ruprecht und Rowohlt.
Ausbildungen in Tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie, Internal Family Systems (IFS) nach Richard Schwartz, Psychodynamisch imaginativer Traumatherapie (PITT) bei Luise Reddemann, EMDR, Paarberatung (EFL-Beratung, EFT), Gruppentherapie und TZI
Workshop:
Das Innere Team in der Arbeit mit Krebs und anderen schweren Erkrankungen
Eine Krebsdiagnose reißt Menschen aus ihrem bisherigen Leben heraus und wirft sie in eine vollkommen veränderte Wirklichkeit. Vieles, was zuvor Sicherheit und Identität gegeben hat, steht in Frage, als Betroffene (und als deren PsychotherapeutInnen) sind wir unvermittelt mit unserer Sterblichkeit konfrontiert. Es geht nun darum, diese neue Wirklichkeit und die extremen Gefühle, die diese auslöst, kennen und aushalten zu lernen, sich im Leben mit der Krankheit zurecht zu finden und ein neues Gleichgewicht zu finden.
Die Arbeit mit dem Inneren Team kann Erkrankte dabei unterstützen. Durch die Brille des Inneren Teams wird es leichter, die Vielfalt der inneren Reaktionen auf die Krankheit wahrzunehmen und nicht von der Wucht der Gefühle erschlagen zu werden. Die Dynamik der inneren Reaktionen wird verständlicher, zugleich stellt das Innere Team einfache und wirksame Möglichkeiten zur Verfügung, Einfluss zu nehmen. Dadurch können wieder Zuversicht und Vertrauen in die eigenen Bewältigungsmöglichkeiten wachsen, das Gefühl des Ausgeliefertseins nimmt ab. Wir können gezielt stärkende und unterstützende Mitglieder des Inneren Teams ansprechen und Erkrankte dabei unterstützen, sich ängstlichen und verzweifelten Teammitgliedern zuzuwenden und diese zu versorgen. Auch biographisch prägende Erfahrungen, welche die Bewältigung der Krankheit erschweren, können mit den Mitteln des Innern Teams identifiziert und bearbeitet werden. Nicht zuletzt ist der Methode implizit die Zuversicht eingeschrieben, dass wir durch alle Widrigkeiten hindurch unseren Weg und eine Balance finden können.
Skizziert werden typische Dynamiken im Inneren Team von Krebspatientinnen und -patienten. Außerdem bekommen Sie einen Überblick über den Methodenkoffer des Inneren Teams im Umgang mit diesen Themen. Dabei verbindet die Vortragende die Erfahrungen einer eigenen Krebserkrankung mit der Perspektive einer erfahrenen Praktikerin.
Literatur:
Dagmar Kumbier (2019): Arbeit mit dem Inneren Team bei Krebs und anderen Erkrankungen. Stuttgart: Klett-Cotta