
Dr. Noni Höfner
Diplompsychologin, Dr. phil., 1988 Gründerin und seither Leiterin des Deutschen Instituts für Provokative Therapie (www.provokativ.com). Seminare und Vorträge zum Provokativen Ansatz, firmeninterne Führungstrainings und Teamsupervisionen, private Beratungspraxis in München. Autorin, Kabarettistin (Beziehungskabarett „Die Kunst der Ehezerrüttung“).
Workshop:
"Meine unterschiedlichen Teile haben mich mal wieder im Griff" Der Provokative Ansatz in Therapie und Coaching
Provokative Interventionen in Therapie und Coaching haben nichts mit Zynismus und Aggression zu tun. Im Gegenteil. Auch wenn der Begriff ‚Provokation' häufig negative Assoziationen auslöst. Wir verstehen Dinge hervorzuholen, sichtbar zu machen und herauszufordern, ganz im Sinne der Wortbedeutung von ‚provocare’. Beim provokativen Arbeiten versuchen wir die finstersten und kontraproduktivsten Glaubenssätze der Klienten zur eigenen Person ans Licht zu holen, auch solche, die ihnen bisher vielleicht noch gar nicht bewusst waren. Dabei spielen wir den Advocatus Diaboli und geben teuflische Ratschläge, wie man das problematische Denken und Verhalten noch ausbauen könnte, um weitere Vorteile herauszuschlagen (sekundärer Krankheitsgewinn). Von Veränderung raten wir dabei dringend ab. Diese Vorgehensweise soll nicht die Klienten in die Pfanne hauen, sondern den Widerstand gegen ihre Selbstschädigung provozieren und ihre Ressourcen in diese Richtung mobilisieren.
Provokativ werden wir dabei nur in unseren Worten. Nonverbal sind wir extrem wertschätzend und emphatisch. Wir haben ein bedingungsloses Zutrauen in die Klienten und ihre Ressourcen. Diese Haltung ist die absolute Basis provokativer Interventionen. Dabei kommt der Humor ins Spiel: Klienten und Beratende lachen gemeinsam über die selbstschädigenden Glaubenssätze der Klienten. Kein Auslachen, sondern ein gemeinsames Amüsieren über die Absurditäten bestimmter Denk-und Verhaltensweisen. Das aktiviert den Widerstand der Klienten gegen die eigene Selbstsabotage und provoziert sie emotional zu stabilen, dauerhaften Verhaltensänderungen, ganz ohne mahnende Appelle an ihre rationale Einsicht. Die Klienten entspannen sich, relativieren eigene kontraproduktive Strukturen und erkennen neue Blickwinkel.
Im Vortrag werden die Grundzüge des komplexen Provokativen Ansatz theoretisch umrissen und in kurzen Life-Arbeiten praktisch gezeigt. Außerdem gibt es die Möglichkeit Fragen zu stellen und zu diskutieren.
Höfner und Cordes sind Mutter und Tochter. Sie halten seit Jahrzehnten sowohl einzeln als auch gemeinsam Seminare und Vorträge zum Provokativen Ansatz.
Tipp: Der Workshop ‚wir spielen mit euren inneren Anteilen‘ mit Charlotte Cordes und Florian Schwartz ist eine gute Ergänzung zu diesem Workshop. Dort wird der Provokative Ansatz erweitert um die Möglichkeit, szenische und musikalische Elemente in die Sessions einzubauen. Außerdem könnte man einen Verweis auf den Coachingmarathon platzieren.