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Dr. Charlotte Cordes

Dr. phil., Mitglied der Institutsleitung des Deutschen Institutes für Provokative Therapie (www.provokativ.com). Seminare und Vorträge zum Provokativen Ansatz, Provokativer Szenenarbeit und Improtechniken, firmeninterne Führungstrainings und Teamsupervisionen, private Coachingpraxis in München. Autorin, Improspielerin (www.lifestories.de), Podcasterin (www.anchor.fm/provokativeransatz), Sängerin bei den Dachschrägen (www.diedachschraegen.de).


Workshop:

Provokative Interventionen in Therapie und Coaching haben nichts mit Zynismus und Aggression zu tun. Im Gegenteil. Auch wenn der Begriff ‚Provokation' häufig negative Assoziationen auslöst. Wir verstehen Dinge hervorzuholen, sichtbar zu machen und herauszufordern, ganz im Sinne der Wortbedeutung von ‚provocare’. Beim provokativen Arbeiten versuchen wir die finstersten und kontraproduktivsten Glaubenssätze der Klienten zur eigenen Person ans Licht zu holen, auch solche, die ihnen bisher vielleicht noch gar nicht bewusst waren. Dabei spielen wir den Advocatus Diaboli und geben teuflische Ratschläge, wie man das problematische Denken und Verhalten noch ausbauen könnte, um weitere Vorteile herauszuschlagen (sekundärer Krankheitsgewinn). Von Veränderung raten wir dabei dringend ab. Diese Vorgehensweise soll nicht die Klienten in die Pfanne hauen, sondern den Widerstand gegen ihre Selbstschädigung provozieren und ihre Ressourcen in diese Richtung mobilisieren. 

Provokativ werden wir dabei nur in unseren Worten. Nonverbal sind wir extrem wertschätzend und emphatisch. Wir haben ein bedingungsloses Zutrauen in die Klienten und ihre Ressourcen. Diese Haltung ist die absolute Basis provokativer Interventionen. Dabei kommt der Humor ins Spiel: Klienten und Beratende lachen gemeinsam über die selbstschädigenden Glaubenssätze der Klienten. Kein Auslachen, sondern ein gemeinsames Amüsieren über die Absurditäten bestimmter Denk-und Verhaltensweisen. Das aktiviert den Widerstand der Klienten gegen die eigene Selbstsabotage und provoziert sie emotional zu stabilen, dauerhaften Verhaltensänderungen, ganz ohne mahnende Appelle an ihre rationale Einsicht. Die Klienten entspannen sich, relativieren eigene kontraproduktive Strukturen und erkennen neue Blickwinkel.

Im Vortrag werden die Grundzüge des komplexen Provokativen Ansatz theoretisch umrissen und in kurzen Life-Arbeiten praktisch gezeigt. Außerdem gibt es die Möglichkeit Fragen zu stellen und zu diskutieren.

Höfner und Cordes sind Mutter und Tochter. Sie halten seit Jahrzehnten sowohl einzeln als auch gemeinsam Seminare und Vorträge zum Provokativen Ansatz.

Tipp: Der Workshop ‚wir spielen mit euren inneren Anteilen‘ mit Charlotte Cordes und Florian Schwartz ist eine gute Ergänzung zu diesem Workshop. Dort wird der Provokative Ansatz erweitert um die Möglichkeit, szenische und musikalische Elemente in die Sessions einzubauen.  Außerdem könnte man einen Verweis auf den Coachingmarathon platzieren. 

 

Workshop:

In diesem Workshop zeigen die beiden Referenten, wie man szenische Elemente in Coaching und in die Therapie integrieren kann. Sie führen Life Arbeiten durch und geben den Teilnehmenden die Möglichkeit anhand von ersten kleinen Übungen, einzelne Bausteine (wie z.B. Zeitsprünge, Perspektivwechsel, Monologe, ‚Was wäre, wenn Szenarien‘, Scene Painting, musikalische Elemente, Figurenarbeit…) auszuprobieren, die sie dann bei ihren Klienten einsetzen und beliebig mit der Art und Weise wie sie sonst arbeiten kombinieren können. Alleine oder zu zweit. Die Zeit für Transferfragen ist natürlich auch gegeben. Oberstes Ziel: Niemand wird vorgeführt, sondern behutsam und humorvoll mit Themen konfrontiert. Ganz im Sinne der nonverbalen Wertschätzung, die hinter dem Provokativen Ansatz steckt.

Anmerkung: Wir wollen Sie ermutigen, in Coaching- und Therapieeinheiten auch Elemente einzubauen, die auf den ersten Blick nicht hineinzupassen scheinen. Nutzen Sie alle Fähigkeiten, die Sie haben und probieren Sie neue Dinge aus. Es geht oft mehr als Sie denken.

Background Provokative Szenenarbeit:
Dr. Charlotte Cordes und Florian Schwartz vom DIP (www.provokativ.com) arbeiten seit Jahren erfolgreich mit dem Provokativen Ansatz im Coaching und stehen genauso lange gemeinsam auf der Improbühne (www.lifestories.de). Sie haben aus diesen beiden Bereichen die Provokative Szenenarbeit entwickelt. Bei der Provokativen Szenenarbeit werden Coaching-Sessions um szenische und musikalische Elemente ergänzt. Die Referenten greifen bestimmte Aspekte aus den Coachings auf und setzen sie in ihren humorvoll provokativen Sitzungen immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven in Szene. Diese szenischen Elemente dürfen absurd, leicht oder schwer, lustig, traurig oder leidenschaftlich sein. 2022 haben die beiden ein Buch zum Thema veröffentlicht und produzieren regelmässig den Podcast ‚Der Provokative Ansatz’ mit verschiedenen Coachingsessions, den man auf Spotify hören kann. 

Tipp: Der Workshop ‚Meine unterschiedlichen Teile haben mich mal wieder im Griff‘ mit Noni Höfner und Charlotte Cordes ist eine gute Ergänzung zu diesem Workshop. Dort geht es auch sehr interaktiv um die Basics des Provokativen Ansatzes in Therapie und Coaching. Außerdem könnte man einen Verweis auf den Coachingmarathon platzieren.