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Ego-States haben „eigene Wünsche, Träume und Bedürfnisse“ – ist eine simple Verdinglichung hilfreich für die Teiletherapie?

Immer wieder werden in der Teileliteratur die sog. Inneren Anteile wie „Wesensheiten“ beschrieben und ihnen menschlichen Eigenschaften und Ausdrucksformen unterstellt – im Lehrbuch bezeichnen die Watkins Ego-States gar als „einzigartige Entitäten“ und Richard Schwartz schreibt von „Inneren Menschen“. Ich halte das für ein schwerwiegendes theoretisches Missverständnis, welches leider erhebliche negative Implikationen für die Theorie und Praxis des sicher hilfreichen Teileansatzes hat. Beflügelt wurde diese naive Verdinglichung durch die Popularisierung des „Inneres Kind“-Konzeptes in der Allgemeinpsychologie und in den sozialen Medien.
Ich möchte in diesem Workshop mit Ihnen zusammen klären, was Ego-States, Parts, Anteile, Seiten und Co. auf der psychologischen wie neurobiologischen Ebene sein könnten und wie sie sich von den Persönlichkeitsanteile nach schwerem Trauma und Dissoziation alla Ellert Nijenhuis (Enaktive Traumatherapie) unterscheiden.

Literaturempfehlung:
Peichl, J. (20234): Ego-States, Seiten, Parts & Co. Modelle der Teiletherapien. Stuttgart: Klett-Cotta